Falsche Vorwürfe wegen sexualisierter Gewalt gegenüber Kindern – Was tun?

Neulich habe ich einen Film gesehen, der mich ziemlich schockiert und zum Schreiben dieses Beitrags bewogen hat. Es ist ein dänischer Film aus dem Jahr 2012 mit dem Titel „Die Jagd“. Die Hauptrolle wird vom dänischen Hollywood-Export Mads Mikkelsen bekleidet. Im Film spielt Mikkelsen den Erzieher Lucas, dem von einem kleinen Mädchen vorgeworfen wird, sein Glied gezeigt zu haben. Aufgrund dieses vorgeworfenen Delikts verliert Lucas unter anderem seinen Job. Aber noch mehr: Alle sozialen Kontakte distanzieren sich mit der Zeit von ihm. Sogar Gewaltverbrechen werden gegen ihn und seinen 14-jährigen Sohn verübt.

Definitiv erzählt der Film von einem Extremfall. Trotzdem ereignen sich solche Dinge oft genug in der Realität. Die Digitalisierung treibt falsche Vorwürfe über Pornographie, Missbrauch und andere sexuelle Delikte gegenüber Kindern sogar an. Wie soll man damit umgehen, wenn plötzlich das Haus gewaltsam von den Polizisten durchsucht wird und der eigene Ruf zu bröckeln beginnt?

Bei schweren Anschuldigungen und drohenden Verfahren zum Anwalt

Im äußersten Fall ist ein Anwalt Kinderpornographie oder mit ähnlichen Spezialisierungen notwendig. Anwälte helfen einerseits bei einzelnen Vorwürfen, die einer Verleumdung zuzuordnen sind. Andererseits sind Anwälte dann notwendig, wenn es zu Hausdurchsuchungen kommt und / oder öffentliche Hauptverhandlungen drohen.

Unter Umständen ist es sogar bei berechtigten Vorwürfen zur Kinderpornographie möglich, sich außergerichtlich zu einigen und Eintragungen im Führungszeugnis zu verhindern. Allerdings ist hier das Ausmaß des Vergehens entscheidend: Wer eine gesetzlich vorgeschriebene Menge an kinderpornographischen Daten überschreitet, kann einer Eintragung im Führungszeugnis und einer strafrechtlichen Verhandlung in der Regel nicht aus dem Weg gehen.

Anschuldigungen von Einzelpersonen

Rein theoretisch ist es so: Eine beliebige Person X könnte behaupten, dass Person Y gegenüber einem Kind sexuell übergriffig geworden ist oder kinderpornographisches Material bei sich zu Hause lagert. Sogar ohne konkrete Beweise würde sich diese Anschuldigung im Großteil der Fälle verbreiten. Über die soziale Medien wäre ein regelrechter Shitstorm auf Person Y möglich; Drohungen, Weiterverbreitung und andere Konsequenzen inklusive.

Wie kann es dazu kommen, dass eine nicht bewiesene und tatsächlich sogar falsche Anschuldigung von Person X der Person Y so sehr schadet? Der Grund ist, dass das Thema sehr ernst ist. Bei einem derartigen Thema distanzieren sich die Personen aus dem Umfeld aus Gründen der Sicherheit: Sie wollen nicht das Risiko eingehen, mit einem derartigen Straftäter, der sich an wehrlosen Kindern vergreift, zu tun zu haben. In kleineren Städten oder Dörfern kann es sogar soweit führen, dass Paranoia herrscht und die Leute sich zum Schutz ihrer Kinder Alarmanlagen anschaffen. Dort, wo menschliche Emotionen im Spiel sind und die besonders schutzbedürftigen Kinder gefährdet sein könnten, schrillen die Alarmglocken und es wird im Sinne der Sicherheit alles andere über den Haufen geworfen.

Wenn einzelne Anschuldigungen aufkommen, sind folgende Maßnahmen schnellstmöglich zu ergreifen:

  • Zuerst ist es wichtig, das Gespräch mit der Person zu suchen, die die Anschuldigungen erhebt, und ggfs. das Anliegen zu klären.
  • Ist die Person nicht für ein Gespräch verfügbar, dann sollte man seine engsten Freunde und Bekannten kontaktieren, um schnell eine Gegenmaßnahme zu starten.
  • Je schneller in den sozialen Medien und auch auf Offline-Kanälen (z. B. durch Aushänge an hoch frequentierten Orten) mit der tatkräftigen Unterstützung anderer Personen Stellung gegen die Vorwürfe bezogen wird, umso eher wird eine Verbreitung der Falsch-Anschuldigungen verhindert.
  • Eventuell liegen triftige Gegenargumente vor, wie z. B. das Engagement in einem Verein gegen Kindesmissbrauch oder Spenden an Kindervertretungen.
  • Das Hinzuziehen eines Anwalts ist ab einem bestimmten Punkt generell stets sinnvoll.

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